Interview mit Manfred Ostermaier

Die czbt produziert Batteriesysteme. Welcher Weg hat Sie zu diesen Produkten geführt?

Nach meiner Ausbildung zum Mechatroniker habe ich 4 Semester Energietechnik daraufgelegt. Danach arbeitete ich bei Siemens als Quality Manager. Der Abschluss zum Betriebswirt und meine betriebswirtschaftliche Aufgabe in einem Unternehmen ab runden somit mein Know-how ab.

Erste Erfahrungen mit Batterien konnte ich bei Sanyo Energy sammeln, wo ich 1991 begann. 14 Jahre arbeitet ich dort und schaffte es bis zum Vice President Operations Europe. Die Herausforderung als Entrepreneur habe ich im General Management & Strategy Programm an der Uni St. Gallen geschärft.

Die Idee mich selbständig zu machen kam dann tatsächlich zur Wirtschaftskrise in 2000. Es war ein Spin-off aus Sanyo Energy, gegründet in Tschechien. Mein Geschäftspartner Jaroslav Denk hat mich dabei von Anfang an unterstützt. Wir sind gleichberechtigte Partner und er kümmert sich um alle administrativen und finanziellen Belange im Unternehmen.

Die Arbeit als Qualitätsmanager, welchen Einfluss hat diese auf Ihre Arbeit heute?

Die Aufgabe des Quality Managers ist nicht Qualität selbst herzustellen. Vielmehr gilt es Prozesse und Organisationen so zu gestalten, motivieren und organisieren, damit in allen Phasen innerhalb der Wertschöpfung, Qualität erzielt wird. Diese Aufgabe ist mittlerweile zur Mission geworden und wird so in der czbt gelebt.

Elektromobilität ist ein wesentlicher Faktor zur Erreichung der Klimaschutzziele. Welche Auswirkungen hat dieser Trend auf Ihr Geschäft? Welche neuen Ansätze sehen Sie aufgrund dessen für die Zukunft?

Persönlich sehe ich den Umstieg auf Elektroantrieb sehr positiv. Für die Umwelt und natürlich für uns Unternehmer und Stakeholder in der Branche. Was heute das Sorgenkind innerhalb der Antriebstechnologie ist, nämlich der Verbrennungsmotor, wird morgen der Akku sein.

Leider gibt es noch kein nachhaltiges Recyclingkonzept für alle Akkus. Deshalb ist es enorm wichtig für uns, bereits in der Entwicklung das Augenmerk auf Themen wie „2nd second life“ und „Rückbaubarkeit“ des Akkus zu legen.

Neben E-Mobility produzieren Sie auch für Hersteller von Werkzeugen oder Gartengeräten. Sie produzieren jedoch nicht nur, Sie sind mitunter auch bei der Produktentwicklung dabei. Wie kann ich mir das vorstellen?

Nun der Akkuschrauber ist in keinem Haushalt und bei keinem Handwerker mehr wegzudenken. Wer einen Garten hat oder in dieser Branche arbeitet ist ebenfalls der schnurlosen Gartenarbeit verfallen. Auch hier gilt unser Leistungsspektrum.

Um diese Frage kommt keine Branche herum: Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die Produktion Ihrer Batteriesysteme?

Die Digitalisierung macht keinen Halt und wird auch in unserer nahen Zukunft eine große Rolle spielen. Big Data und Internet of Things werden im täglichen Betrieb nicht mehr wegzudenken sein.

Schon heute, steht die DNA jedes Produktes, begonnen von den Erzeugerdaten (Batch) über alle produktionsrelevanten Prozessdaten (z.B. Schweißung) bis hin zum 100% durchgeführten End-of-Line-Test und deren Aufzeichnungen, dem Kunden als Blockdatei zur Verfügung und kann über geschützte Zugangsdaten im Internet abgerufen werden.